Nachhaltig

Nachhaltige und ökonomische Verantwortung

für den Arganbaum und die Arganeraie

UNESCO schützt traditionelle Handpressung des Arganöls und den Arganbaum

Der Arganbaum ist weltweit einzigartig und ein ökologisch wichtiger Bestandteil der ariden Ökosysteme Südwest-Marokkos. Bestandsbildend tritt der Arganbaum auf den südlichen Abhängen des Hohen Atlas, auf den nördlichen Abhängen des westlichen Anti-Atlas und den dazwischen liegenden Flussbecken der Flüsse Souss und Massa auf. Diese Region wird Arganeraie genannt.

Die Region Arganeraie umfasst 6 Provinzen (Esssaouira, Taroudant, Agadir Ida-Outananane, Inezgane Ait Melloul, Chtouka Ait Baha und Ziznit). In diesem ländlichen Raum leben rund 2 Millionen Menschen überwiegend von Land- und Forstwirtschaft.

Die UNESCO stellt die Arganeraie und das Arganöl unter ihren Schutz

Wegen seiner Einzigartigkeit wurde das Gebiet zum Biosphären-Reservat erklärt und 1998 unter den Schutz der UNESCO gestellt und zum Weltkulturerbe erhoben.

Trotz großer Anstrengungen ist der Arganbaum noch immer vom Aussterben bedroht. Es existieren nur noch ca. 20 Millionen Bäume. Die Arganhaine sind nicht in Privatbesitz sondern in der Mehrzahl Staats- und Kommunaleigentum. Ihre Nutzung durch die dort lebende Bevölkerung wird seit 1925 über ein eigens für den Arganwald eingeführtes Nutzungsrecht geregelt.

1995 startete auf Einladung und im Auftrag der marokkanischen Regierung die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) das marokkanisch-deutsche Projekt PCDA – Protection et Developpement de l’Arganerair – „Schutz und Entwicklung der Arganeraie“, in deren Mittelpunkt die Entwicklung von nachhaltigen Nutzungskonzepten für das Reservat standen.

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Die Arganölherstellung liegt seit Jahrhunderten in den Händen der Berberfrauen

Mit Unterstützung der deutschen GIZ wurde 1999 der erste Zusammenschluss von fünf Frauenkooperativen aus vier Provinzen der Arganeraie mit dem Namen Union des Coopératives des Femmes de l’Arganeraie“ (Union der Frauenkooperativen der Arganeraie) kurz U.C.F.A. gebildet.

Die in den Anfängen wenig erfahrene U.C.F.A. überlebte nach Aussage der GIZ und der marokkanischen Organisationen Ende 2004 nur durch einen von der GIZ bereitgestellten Betriebsfonds, durch die finanziellen Zuwendungen der „Stiftung Mohammed V“ und die enge Partnerschaft mit der Argand’Or GmbH (Public-Privat-Partnership).

Diese erfolgreiche und beispielhafte Verbindung führte zu einer nachhaltigen Stärkung der U.C.F.A. und zu einer steigenden Anfragen weiterer Kooperativen, die sich der Union anschließen wollten.

Aus den anfänglich 4 Frauenkooperativen sind in den Folgejahren 23 Kooperativen geworden, die biologisches Arganöl herstellen, teilweise selbst vermarkten und mit ihrer Arbeit die Familie ernähren.

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Warum eine geografische Ursprungsbezeichnung für Arganöl von Argand’Or gefordert wurde

Viele Jahre lang wurden die Arganfrüchte und die Argankerne zu Privatunternehmen in die Großstädte oder sogar in das benachbarte Ausland und nach Frankreich transportiert, um dort das Arganöl besonders günstig zu pressen. Das hatte zur Folge, dass man die Frauen zu reinen Sammlerinnen von Früchten degradierte. Sie hatten keine Chance, am Wertschöpfungsprozess ihres Arganöls angemessen zu partizipieren.

Argand’Or setzte sich 2006 daher, gemeinsam mit den marokkanischen Institutionen AMIGHA Association Marocaine de l’Indication Géographique de l’Huile d’Argan) auch für die rechtliche Anerkennung einer geschützten geografischen Ursprungsbezeichnung IGP (Indication Géographique Protégée) – analog DOC oder AOC – von Arganöl ein. Ein Ergebnis der Initiative ist das Verbot der Ausfuhr von Früchten aus Marokko.

Das "Argand’Or Projekt" als Beispiel für nachhaltige, internationale Zusammenarbeit

Mit der Modernisierung der Landwirtschaft im Rahmen des „Plan-Maroc-Vert“ übernahm Marokko erhebliche Anstrengungen den Export von Agrarprodukten auszubauen. Der Plan ruht auf zwei Säulen. Während sich die erste Säule mit der Entwicklung und den Ausbau von landwirtschaftlichen Großprojekten mit höchster Effizienz beschäftigt, konzentriert sich die zweite Säule auf den Erhalt der Vielfalt an Kleinbetrieben und die gezielte Förderung landestypischer Strukturen und Produkte.

Das „Best Practise“ Modell Argand’Or galt als Vorbild für eine ökonomisch soziale und nachhaltige Zusammenarbeit zwischen Kooperativen und Kleinbauern und nationalen und internationalen Unternehmen.